Schadstoffe im Wohnbereich, die unterschätzte Gefahr

Wenn von Schadstoffen und Giften die Rede ist, die den Körper in unterschiedlichster Weise belasten können, wird meist in erster Linie an Umwelteinflüsse durch Industrie, Verkehr und Landwirtschaft gedacht, die beispielsweise Luft und Wasser verschmutzen. Aber leider sind die Belastungen der Schadstoffe im Wohnbereich oft sogar noch höher als im Freien! Die wenigsten vermuten das oder haben sich jemals damit beschäftigt.

Quellen sind hier die Baumaterialien und später sämtliche Gegenstände, die wir in unserer Wohnung verwenden. Zugegeben, uns wird es nicht leicht gemacht. Würden Hersteller von Inneneinrichtungen und die Eigentümer einer Wohnung oder eines Hauses die richtigen Materialien verwenden, könnte das Problem sehr schnell aus der Welt geschaffen werden. Um bestimmte technische Eigenschaften von Materialien zu erzielen, werden oft synthetische, chemische und schädliche, teils sogar hochgiftige Substanzen und Bestandteile eingesetzt, und das auch trotz bekanntem Risiko. Es bleibt also nichts anderen übrig, dass sich Verbraucher darüber informieren und bewusst schadstoffarme oder besser noch schadstofffreie Produkte wählen.

In welchen Materialien befinden sich Schadstoffe?

Schadstoffe können sich in sämtlichen Materialien und Gegenständen im Wohnbereich verbergen. Sie dünsten aus und gelangen so in die Atemluft und auch über die Haut in den Körper. Das sind beispielsweise Teppiche, Textilien, Polstermöbel und Möbel jeglicher Art, auch aus Holz, wenn sie entsprechend behandelt wurden. Des Weiteren alle Elektrogeräte, insbesondere Laserdrucker, die eine unglaubliche Menge an hochschädlicher Substanzen bereits bei einem Seitendruck in die Luft freigeben.

Elektrogeräte sollten z. B. genau deshalb nicht in Schlafzimmern stehen.
Wichtige Schadstoffquellen können Fußbodenbeläge, Wandputze, Farben, Tapeten, Dämmstoffe und sämtliche andere Baustoffe wie Dichtungsmassen, Kleber usw. darstellen. Die Liste ist schier unendlich.
Beispiele für Schadstoffe sind Schwermetalle, Lösemittel, Pestizide und andere Mittel gegen Pilze und Ungeziefer, Weichmacher, Flammschutzmittel, chemische Farben, Formaldehyd und Asbest in alten Bauteilen.

Eine Liste aller möglichen Schadstoffe würde diesen Rahmen sprengen. Genauere Informationen finden Sie z. B. unter www.schadstoffberatung.de

Grundsätzlich sind alle natürliche Materialien zu bevorzugen. Besonders Kunststoffe und alle synthetischen Materialien und Stoffe weisen eine große Menge an schädlichen Bestandteilen auf. Aber leider sind auch konventionelle Produkte aus natürlichen Stoffen wie Holz oder Wolle mehr oder weniger Belastet.

Wer ganz sicher gehen will, schadstofffreie Produkte zu erwerben, muss auf ökologische zurückgreifen. Es gibt inzwischen verschiedene Siegel und Label für Möbel und Baustoffe, die nach teils sehr strengen umwelt – und gesundheitsrelevanten Kriterien vergeben werden. Z. B. das Eco-Zertifikat, das IBR-Zertifikat oder natureplus.Tipps sind www.eco-institut.de, www.naturtextil.de oder www.oeko-tex.com/de. Es gibt Naturbaumärkte oder ökologische Möbelhäuser, neben den zahlreichen online Shops.
Neben der Einrichtung spielen die Baumaterialien des Hauses oder der Wohnung eine große Rolle. Wenn Sie dabei nach baubiologischen Kriterien gehen sind Sie bestens beraten.

Es gibt einige weitere Faktoren im Wohnbereich, die eine gesundheitliche Belastung darstellen können, wie z. B. über das Wasser, Elektrosmog, Radon oder geopathische Belastungen. Mit verschiedenen Möglichkeiten können potentielle Belastungen überprüft werden.