Faktor Resilienz für mehr Gesundheit

Was ist Resilienz?

Resilienz ist ein Begriff, der für unsere persönliche Widerstandsfähigkeit oder unsere Stärke steht, die uns dazu befähigt, bestmöglich mit schwierigen Lebenssituationen, Problemen, Stress, Traumata, Konflikten usw. umzugehen. Der Begriff leitet sich aus dem lateinischen resilire ab, das in etwas zurückspringen oder abprallen bedeutet. Resilienz spielt also in der Prävention eine bedeutende Rolle, denn je besser unsere Fähigkeit im Umgang mit solchen belastenden Situationen ist, umso weniger erfahren wir über eine psychische Belastung negative Auswirkungen auf unsere Gesundheit.

Die Resilienz wird über unsere Kraftquellen gebildet. Kraftquellen sind sämtliche Faktoren, die uns in irgendeiner Form Kraft, also Energie geben, über Freude, Entspannung, Schlaf, Nahrung, Hobbys, gute soziale Kontakte usw., und damit einen Ausgleich zu den Belastungen und Anforderungen des Alltags bilden. Je mehr Kraftquellen wir zur Verfügung haben, umso größer ist unsere Resilienz.

Es geht also darum, möglichst viele eigene Kraftquellen zu nutzen, und dafür müssen sie auch erst einmal bekannt sein. Zum anderen können stets neue und zusätzliche Kraftquellen gefunden, entwickelt und erlernt werden. Für solche Prozesse kann auch ein Coach einen wertvollen Beitrag leisten.

Menschen, die über eine gute Resilienz verfügen, sind weniger von körperlichen Beschwerden, Ängsten und Depressionen betroffen. Zum anderen erholen sie sich schneller und sind durch eine höhere Lebenszufriedenheit gekennzeichnet.

Zum gewissen Teil ist die Resilienz bei einigen Faktoren eine „angeborene“ oder genetisch festgelegte Kraft, aber dennoch kann wie bereits erwähnt an der eigenen Widerstandsfähigkeit gearbeitet werden, sie kann also mit den verschiedensten Faktoren verbessert und ausgebaut werden. Der amerikanische Psychologe hat folgende Stufen der Resilienz beschrieben:

Die 5 Stufen nach Al Siebert


1. Gesundheit und Wohlergehen

Die Gesundheit und das Wohlergehen allgemein sollten gefördert werden. Das kann über die verschiedensten Einflussfaktoren geschehen, wie Ernährung, Bewegung, Erholung, positive Gefühle, Hobbys, soziale Netzwerke, die uns unterstützen usw.


2. Problembewältigung

Durch das Erlernen von verschiedenen Techniken der Problembewältigung kann unserer Resilienz gestärkt werden. Wir verfügen dann über mehr und effektivere Möglichkeiten, mit schwierigen Lebenssituationen umzugehen und mit ihnen fertig zu werden. Dazu zählt z. B. auch eine entsprechende Krisenvorbereitung.

Die ersten beiden Stufen der Resilienz sind die Grundstufen, die sozusagen als die wichtige Basis angesehen werden können.


3. Stärkung des Selbstvertrauens

Haben wir ein positives Selbstbild von uns und damit auch ein gutes Selbstvertrauen, sind wir psychisch stabiler. Wir reagieren weniger stark auf Faktoren, die uns beispielsweise angreifen oder emotional belasten könnten, wir haben ein größeres Vertrauen in unsere eigenen Kräfte und Fähigkeiten, also auch in unsere Selbstwirksamkeit, fühlen uns sicherer und damit auch weniger ängstlich usw.


4. Synergie

Synergie ist das Zusammenwirken, hierbei von Kräften oder Faktoren, die sich gegenseitig fördern und einen gemeinsamen Nutzen bringen. Mit Synergie ist hier z. B. die Fähigkeit gemeint, mit Situationen in verschiedenen Arten umgehen zu können, sinnvolle Verbindungen und Verknüpfungen herstellen, verschiedene Möglichkeiten auszuprobieren, wobei z. B. auch Neugier und Lernbereitschaft eine Rolle spielen. Es erfordert also auch eine gewisse geistige und emotionale Flexibilität, die auch mit einem Perspektivwechsel und der eigenen Reflexion einhergeht.


5. „Hans-im Glück-Prinzip“

Diese Stufe ist sicher die schwierigste und subtilste. Gemeint ist die Fähigkeit, schwierige Situationen, Fehlschläge, Niederlagen usw. zum Positiven wenden zu können bzw. das Beste daraus zu machen, sie als Herausforderungen zu sehen, aus denen gelernt werden kann um dadurch stärker zu werden, anstatt sie als Belastungen wahrzunehmen.